„Mich selbst, ganz wie ich da bin, auszubilden, das war dunkel von Jugend auf mein Wunsch und meine Absicht.“
(Johann Wolfgang Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre)
“Wir sollen Maschinen sein, die funktionieren, und das mindestens 10 Stunden am Tag.”, schreibt die 15-jährige Yakamoz Karakurt in einem offenen Brief an den Hamburger Bildungssenator über ihren Schulalltag (https://www.zeit.de/2011/34/P-Schule). Das war im August 2011 und hat für einige Zeit ein bisschen Staub aufgewirbelt. Ein bisschen. Geändert hat es nichts. Yakamoz Karakurt vergleicht sich und ihre Mitschüler*innen mit Maschinen. Damit greift sie zu einer Metapher, die ihren Siegeszug im Zeitalter der Industrialisierung antrat und nicht nur die Arbeits-, sondern unsere komplette Lebenswelt veränderte. Es ist kein Zufall, dass die Maschine als Metapher auch immer wieder dort auftaucht, wo Bildungsdebatten geführt werden. Denn unser Bildungssystem ist ebenfalls zur Zeit der Industrialisierung entstanden. Um ihr zu nützen, sollte es Menschen hervorbringen, die vor allem eines konnten: funktionieren.
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Für Irem
Eine neue Sprache zu lernen, bedeutet ja bekanntlich auch in eine neue Welt einzutauchen. Insofern wird das Erlernen von Fremdsprachen heutzutage allgemeinhin als Bereicherung empfunden. Dass aber die Neuzugänge in einem Sprachraum, sprich die Lerner einer Fremdsprache, ebenso bereichernd für die sogenannte Zielsprache sein können, davon ist seltener die Rede.
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